Die richtigen Preise für eure Produkte zu berechnen, gehört zu den ersten Schritten bei der Eröffnung eines Onlineshops. Wie bei vielen mathematischen Problemen erscheint das ganze auf den ersten Blick viel komplizierter als es ist. In diesem Artikel zeigen wir euch anhand einer einfachen Methode, wie ihr Verkaufspreise für eure Onlineshops berechnet.
Neben anschaulichen Beispielen zur Preiskalkulation erfahrt ihr, wie Rabatte und Versandkosten die Preise beeinflussen. Darüber hinaus könnt ihr mit dem praktischen Verkaufspreis-Rechner die richtigen Preise für eure Onlineshops finden.
Los geht’s!
Der richtige Preis für eure Kunden
Der richtige Preis muss hoch genug sein, damit ihr einen Gewinn erzielt und niedrig genug, damit eure Kunden bereit sind ihn zu zahlen.
Viele erfolgreiche Onlineshops arbeiten mit einer Preisspanne von 40 bis 200 Euro. Dieser sogenannte “Sweet Spot” sorgt dafür, dass jeder Verkauf genug Marge einbringt, um die Bearbeitungs-, Verpackungs- und Versandkosten zu decken.
Wie viel sind eure Kunden bereit zu zahlen?
Schaut euch bei der Preisgestaltung an, was eure Wettbewerber für die gleichen Produkte verlangen. Achtet besonders auf Konkurrenten, die schon lange im Geschäft sind. Auch wenn ihr nicht genau wisst, wie sie ihre Preise berechnet haben, könnt ihr euch sicher sein, dass ein erfolgreiches Unternehmen Preise verwendet, die Kunden im Allgemeinen zu zahlen bereit sind.
Sobald euer Shop seinen Betrieb aufgenommen hat, könnt ihr immer noch mit verschiedenen Preisen experimentieren. Wenn Kunden bereit sind, euer Produkt für 40 Euro zu kaufen, werden sie dann vielleicht auch für 45 Euro zuschlagen?
Der Wert eines guten Preises
Würdet ihr ein Paar Schuhe für 2 € kaufen? Würdet ihr dafür gute Qualität erwarten? Wie verhält es sich mit einem Paar Schuhe für 200 €?
Wenn Kunden verschiedene Shops vergleichen, bekommen sie ein Gefühl für die Preisspanne. Wenn euer Unternehmen viel höhere Preise als die Konkurrenz verlangt, erwarten Kunden möglicherweise ein Qualitätsniveau, für das sie nicht zu zahlen bereit sind. Das gleiche gilt für sehr niedrige Preise. Wenn eure Preise außergewöhnlich niedrig sind, kann eine Erhöhung der Preise tatsächlich dazu beitragen, dass ihr mehr verkauft.
Der ideale Preis liegt also dort, wo eure Kunden glauben, dass sie mehr Wert für weniger Geld bekommen.
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Was sagt der Preis über eure Marken aus?
Eure Preise wecken Erwartungen. Wie ihr diesen Erwartungen gerecht werdet, beeinflusst, wie die Leute eure Marken wahrnehmen. Über eine gute Luxusmarke würde man sagen: „Es ist teuer, aber jeden Euro wert.“ Zu einer günstigen Marke für Schnäppchenjäger passt hingegen diese Aussage: „Ich kann mich hier auf den niedrigsten Preis verlassen.“
Überlegt also, wie eure Preisstrategie eure Marken widerspiegeln soll.
So berechnet ihr einfach eure Produktpreise
Den grundlegenden Verkaufspreis eures Produktes bestimmt ihr mithilfe dieser drei Faktoren:
- Selbstkostenpreis: Kosten für die Herstellung oder den Einkauf des Produktes
- Marge: Der gewünschte Gewinn in Prozent
- Steuern: Prozentsatz für Mehrwertsteuer oder eine andere Steuer, die ihr für den Verkauf bezahlen müsst
Fügt zuerst die Marge dem Selbstkostenpreis hinzu. Auf Grundlage dieser Zahl berechnet ihr dann die Steuern.
Beispiel:
Ein Paar Schuhe hat einen Selbstkostenpreis von 25 Euro.
Fügt eine Marge von 20 % hinzu.
Der Steuersatz beträgt 17 %.
Der Verkaufspreis vor Steuern beträgt also:
25 € * 1,2 = 30 €
Und der Verkaufspreis inklusive Steuern beträgt:
25 € * 1,2 * 1,17 = 35,10 €
Mit diesem Rechner könnt ihr die Verkaufspreise für eure eigenen Produkte berechnen:
Alternativ könnt ihr auch unseren praktischen Rechner im Excel-Format herunterladen:
Nachdem ihr die Verkaufspreise eurer Produkte berechnet habt, könnt ihr diese auch für euren Onlineshop nutzen.
Was ist mit den Versandkosten?
Versandkosten werden in der Regel separat berechnet. Sobald ihr euch für eine Versandoption entschieden habt, kennt ihr die Kosten für den Versand von Paketen. Diese Kosten können mit zunehmender Größe und Gewicht der Pakete steigen. Praktische Produktverpackungen können euch dabei helfen diese Kosten zu senken.
Manche Onlineshops machen das Bestellen noch attraktiver, indem sie kostenlosen Versand anbieten. Natürlich zahlt der Shopbetreiber trotzdem für den Versand. Die zu erwartenden Versandkosten werden in dem Fall auf alle Bestellungen verteilt.
Ihr solltet kostenlosen Versand anbieten:
- Wenn ihr merkt, dass Werbung mit „kostenlosem Versand“ mehr Bestellungen auslöst
- Wenn ihr eure Gesamt-Versandkosten genau einschätzen könnt
- Wenn die Versandkosten im Vergleich zum Preis eurer Produkte verhältnismäßig hoch sind
Ihr solltet keine Versandkosten berechnen:
- Wenn ihr sowohl Versand als auch Abholung vor Ort in eurem Onlineshop anbietet
- Wenn euer Onlineshop neu ist und zu erwartende Versandkosten schwer einzuschätzen sind
- Wenn die Versandkosten im Vergleich zum Preis eurer Produkte verhältnismäßig niedrig sind
Ihr könnt die Versandkosten ganz einfach in euren Onlineshop-Einstellungen ändern.
Und was ist mit Rabatten?
Mit Rabatten gebt ihr euren Kunden das Gefühl, ein gutes Angebot gefunden zu haben. So könnt ihr ihnen zum Beispiel bei sofortiger Bestellung einen niedrigeren Preis anbieten. Diese Dringlichkeit kann zweifelnde Kunden zum Kauf bewegen, weil sie eine einmalige Gelegenheit nicht verpassen möchten.
Der Rabatt wird immer auf den Gesamtpreis der Bestellung angewendet. Die Versandkosten bleiben gleich, auch für reduzierte Produkte.
Ihr könnt absolute oder prozentuale Rabatte festlegen. Ein absoluter Rabatt reduziert den Preis der Bestellung um einen bestimmten Betrag. Ein prozentualer Rabatt reduziert den Preis um einen festgelegten Prozentsatz.
Dieses Beispiel zeigt, wie sich Rabatte auf den Endpreis auswirken:
Verkaufspreis: 35,10 €
Versandkosten: 5,00 €
Endpreis ohne Rabatt:
35,10 € + 5,00 € = 40,10 €
Endpreis mit einem 10,00 € Rabatt:
(35,10 € – 10,00 €) + 5,00 € = 30,10 €
Endpreis mit einem 10 % Rabatt:
(35,10 € * 0,9 €) + 5,00 € = 36,59 €
Rabatte sind noch effektiver, wenn Kunden sehen können, was das Produkt normalerweise kosten würde. Ihr könnt dies in eurem Onlineshop mit durchgestrichenen Preisen kennzeichnen.
Weitere Informationen zu Rabatten findet ihr in in unserem Leitfaden rund um Rabatt-Strategien für Onlineshops.
Grundpreisverordnung: So einfach legt ihr den Grundpreis fest
Ihr habt vielleicht schon von der Grundpreisverordnung gehört – diese besagt nämlich, dass die Angabe von Grundpreisen für verpackte Waren auch für Onlineshop-Betreiber verpflichtend ist. Bei dem Grundpreis handelt es sich neben dem Produktpreis um eine zusätzliche Preisangabe pro Kilo, Liter, Meter oder Quadratmeter, damit Kund*innen Produkte besser vergleichen können und sehen, wie sich der Preis zusammensetzt.
Die gute Nachricht ist, dass ihr mit Jimdo den Grundpreis im Handumdrehen festlegen könnt. Die Berechnung erfolgt automatisch auf Basis von Gesamtpreis und den im Produkt enthaltenen Einheiten. Solltet ihr Streichpreise benutzen (in den Paketen BUSINESS und VIP enthalten), wird der Grundpreis ebenfalls automatisch daran angepasst. Praktisch, oder?
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Häufig gestellte Fragen zur Onlineshop-Preisgestaltung
Die Preisgestaltung ist ein wichtiges Thema für Onlineshop-Besitzer. Hier findet ihr Antworten auf die wichtigsten Fragen, damit ihr die richtigen Entscheidungen für euren Onlineshop trefft.
Niedrigere Preise als die Konkurrenz anzubieten ist eine mögliche Strategie, um mehr Kunden zu gewinnen. Die Preisgestaltung spielt jedoch eine wichtige Rolle dabei, wie eure Marken wahrgenommen werden. Bevor ihr also eure Preise senkt, solltet ihr vorher mit Rabatten experimentieren und die Auswirkungen auf Verkäufe im Auge behalten.
Ja, es hat sich in der Praxis sogar bewährt, die Preise von Zeit zu Zeit anzupassen. Eure Preise sollten sich in Hinblick auf Inflation und Marktschwankungen dynamisch ändern. Mit Preistests könnt ihr ausprobieren, ob ein bestimmter Preis für eine Zielgruppe funktioniert. Ändert die Preise aber nicht zu oft, damit regelmäßig einkaufende Kunden nicht abgeschreckt werden.
Niedrige Preise können Kunden anziehen und dabei helfen, dass euer Geschäft bekannt wird. Mit hohen Preisen könnt ihr euch als hochwertige Marke am Markt platzieren. Das Wichtigste ist, dass die Preisgestaltung zu eurer Marke und Marketingstrategie passt.
Die Angabe von Preisen inklusive Steuern ist in vielen Ländern Standard. Es zeigt euren Kunden, dass ihr eure Preise transparent gestaltet. Macht euren Kunden also klar, dass die Steuern bereits enthalten sind.
Kalkuliert eure Preise besser selbst, denn nur mit spezifischen Preisen könnt ihr sicherstellen, dass sich euer Onlineshop von den Mitbewerbern abhebt. Ihr könnt auch bewusst höhere oder niedrigere Preise als eure Konkurrenten anbieten.
Die Grundpreisangabe für verpackte Waren ist auch für Onlineshop-Betreiber verpflichtend. Zum Glück könnt ihr mit einem Jimdo Onlineshop den Grundpreis für eure Produkte mit wenigen Klicks automatisch berechnen lassen – auch wenn ihr Streichpreise nutzt.