Unkraut vergeht nicht – und Spam genauso wenig. Diese unerwünschten E-Mails überfluten Postfächer weltweit und sind ein echtes Ärgernis. Doch nicht nur das: Bei einigen steckt nicht nur ungefragte Werbung, sondern auch betrügerische Absicht dahinter.
Deswegen ist es besonders wichtig, Spam und Betrugs-E-Mails zu erkennen, wenn sie in eurem Postfach landen. Doch das ist heutzutage nicht immer so einfach. Wie genau das geht, zeigen wir euch anhand eines Beispiels. Außerdem findet ihr hier Tipps, wie ihr euch vor unerwünschten Nachrichten schützen könnt, und ihr könnt lesen, was Jimdo gegen Spam über euer Kontaktformular unternimmt.
Was bedeuten Spam und Scam?
Mit Spam bezeichnet man im Regelfall massenhaft versendete Nachrichten, die ungefragt in eurem E-Mail-Postfach landen. Meist handelt es sich dabei um aufdringliche Werbung für dubiose Produkte und Veranstaltungen, zwielichtige Kettenbriefe und andere unerwünschte E-Mails.
Nicht selten werden diese Nachrichten mit betrügerischer Absicht versendet. Bestimmt kennt ihr den afrikanischen Prinzen, der euch unermesslichen Reichtum verspricht, wenn ihr ihm nur ein paar hundert Euro überweist. Oder euch wird eine Kryptowährung als ultimative Geldanlage angepriesen. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Euer Geld ist weg und am Ende ist nur der Betrüger reicher. Bei diesen Fällen spricht man auch von Scam.
So erkennt ihr betrügerischen Spam
Beim Heilmittel gegen Krebs oder anderen hanebüchenen Versprechen dürften die meisten von euch bestimmt stutzig werden. Doch nicht immer lässt sich Spam so leicht erkennen. Tatsächlich werden vor allem Betrugs-E-Mails immer ausgefeilter und lassen sich teils nur noch mit Mühe als solche ausmachen. Bei manchen “PayPal-Rechnungen” muss man inzwischen zwei- oder dreimal hinsehen.
Hier seht ihr ein Beispiel für diese Art von Spam, die eine Jimdo-Nutzerin über das Kontaktformular ihrer Website erhalten hat.
Auf den ersten Blick wirkt diese Nachricht durchaus seriös. Eine SEO-Agentur bietet euch unverbindlich ihre Dienste an. Und bevor ihr etwas zahlen müsst, bekommt ihr sogar noch einen kostenlosen Vorbericht mit allen Dingen, die geändert werden soll. Der Zusatz “Webdesign und Website-Optimierung für Jimdo” erzeugt zudem für Vertrauen. Klingt doch gut!
Doch tatsächlich gibt es einige Warnsignale, die ihr auf den zweiten Blick erkennen könnt:
- Kaltakquise per E-Mail ist verboten. Eine Firma, bei der ihr kein Kunde seid oder kein Einverständnis gegeben habt, darf euch nicht proaktiv anschreiben oder ein Angebot machen. Wenn sich also eine Agentur XYZ bei euch meldet, ist grundsätzlich Skepsis geboten. Im Screenshot schreibt beispielsweise eine vermeintliche Agentur „für Jimdo“ – das ist gut getarnt, aber eindeutig eine eigenständige Firma, bei der ihr nicht Kunde seid und die sicher nicht im Auftrag von Jimdo handelt.
- Nachricht per Kontaktformular. Weder Jimdo noch einer unserer Partner würde euch jemals über euer Kontaktformular anschreiben. Offizielle Nachrichten von Jimdo kommen stets über eine der E-Mail-Adressen, die ihr bei uns hinterlegt habt. Zudem geben wir niemals eure Daten an Agenturen oder andere vermeintliche “Partner” weiter, damit diese euch belästigen. Somit hat diese E-Mail schon einmal gar nichts mit Jimdo zu tun.
- Großes Versprechen, wenig Aufwand. Da Suchmaschinenoptimierung eine komplexe Sache ist, würde euch eine seriöse Agentur nie eine “eindeutig” bessere Position bei Google versprechen. Und das auch noch, indem ein paar Parameter “relativ leicht” geändert werden. Gute SEO benötigt Zeit und kommt auch nicht mit einem Erfolgsversprechen. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel zu den Grundlagen der SEO.
- Unklares Angebot. Was genau will der Autor dieser Nachricht eigentlich? Möchte er eure Website für euch optimieren und euch dafür ein Angebot unterbreiten? Oder möchte er euch eine Art Leitfaden schicken, damit ihr selbst eine Optimierung durchführen könnt? Wirklich klar wird das nicht. Klar ist nur, dass ihr auf den Link in der Mail klicken und eure Daten angeben sollt. Was dann damit passiert, bleibt das große Fragezeichen.
- Wie kam der Absender auf euch? Dass der Absender nichts mit Jimdo zu tun hat, wissen wir bereits. Wie ist er dann auf euch gekommen? Wahrscheinlich indem er das Web mithilfe von Bots nach Websites abgesucht hat, die mit Jimdo erstellt wurden. Technisch gesehen ist das einfach. Denn jede Seite, die mit einem Baukasten erstellt wurde, besitzt bestimmte Erkennungsmerkmale in ihrem Code. Doch das würde eine seriöse Agentur nie tun!
Ihr seht also: Ein genauer Blick lässt in unserem Beispiel viele Unstimmigkeiten erkennen. Grundsätzlich hilft es, wenn ihr euch bei verdächtigen Nachrichten folgende Fragen stellt:
- Warum? Warum habt ihr diese E-Mail erhalten? Geht es um eine Rechnung, obwohl ihr nichts an den erwähnten Empfänger bezahlt habt? Oder um ein Paket, obwohl ihr gar nichts bestellt habt? Lässt sich auch nach reiflicher Überlegung kein triftiger Grund für die E-Mail erkennen, dann gibt es wahrscheinlich auch keinen.
- Wer? Kennt ihr den Absender der E-Mail? Falls nicht, ist schon einmal Vorsicht geboten. Seht euch die Adresse des Absenders genau an. Sieht diese merkwürdig aus, solltet ihr die E-Mail ignorieren. Manchmal bekommt ihr sogar Mails, die von eurer eigenen Adresse zu kommen scheinen. Ist das der Fall, handelt es sich mit fast hundertprozentiger Sicherheit um Spam.
- Was? Ist der Inhalt der E-Mail zu schön, um wahr zu sein? Oder versucht man, euch Angst einzujagen und euch dann etwas zu verkaufen? Beide Vorgehensweisen sind alles andere als seriös und deuten stark auf Spam hin.
- Wie? Wie sieht die E-Mail aus? Nur Text ohne Logo oder andere grafische Elemente ist zwar noch kein Ausschlusskriterium, doch dadurch wirkt die Nachricht bereits weniger professionell. Enthält sie zudem merkwürdige Formulierungen, die nach Google-Übersetzer klingen, sollten die Alarmglocken klingeln.
Was tun, wenn ihr eine verdächtige Nachricht erhalten hab
Habt ihr eine verdächtige Nachricht erhalten, solltet ihr auf keinen Fall auf einen Link klicken oder einen Anhang öffnen. Denn dann kann es durchaus passieren, dass ihr euch einen Virus oder andere Schadsoftware einfängt. Am besten löscht ihr die Mail sofort, ohne irgendetwas damit zu machen.
So könnt ihr euch vor Spam schützen
Einen hundertprozentigen Schutz vor Spam gibt es leider nicht. Zwar arbeiten inzwischen alle E-Mail-Anbieter mit eigenen Spam-Filtern, doch auch diese schaffen es nicht, jede fragwürdige Nachricht auszusortieren. Denn sind die Filter zu aggressiv, landet auch ein abonnierter Newsletter oder eine heißersehnte Bestätigungs-E-Mail im Spam-Ordner. Ein gewisses Maß an Spam-E-Mails gehört somit leider zum Online-Leben dazu.
Spam-Nachrichten über das Kontaktformular eurer Jimdo-Seite könnt ihr mithilfe eines Captchas verhindern oder zumindest reduzieren. Dabei wird eine Grafik mit einer verzerrten Zeichenfolge aus Zahlen und Buchstaben angezeigt, die der Absender dann im Formular eingeben muss. Bots können diese Zeichen gar nicht oder nur schwer erkennen und scheitern daher oft an diesem Schritt. Doch auch hier gibt es mittlerweile keine hundertprozentige Sicherheit.
Bei Jimdo Creator aktiviert ihr euer Captcha, indem ihr euer Kontaktformular bearbeitet und auf das Schildsymbol klickt. Den dazugehörigen Text für eure Datenschutzerklärung fügt ihr über Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit hinzu und setzt dann unter reCAPTCHA und Datenschutz ein Häkchen bei reCAPTCHA-Text anzeigen. Bei Jimdo Dolphin arbeiten wir gerade an einer Captcha-Lösung, die wir zeitnah veröffentlichen werden.
Wie Jimdo Spam über euer Kontaktformular verhindert
Ähnlich wie euer E-Mail-Anbieter verwenden auch wir einen Spam-Filter, der dubiose Nachrichten über euer Kontaktformular erkennt und den Absender blockiert. Doch wie beim Filter eures E-Mail-Postfachs kann es auch bei uns vorkommen, dass teilweise Spam-Nachrichten durchkommen. Deshalb arbeiten wir stetig daran, unsere Spam-Erkennung zu verbessern und unerwünschte Nachrichten auf ein Minimum zu reduzieren. Den perfekten Schutz gibt es jedoch leider nicht.