Neuer Monat, neue Motivation, neues Mantra: Der März hat uns einen Interviewpartner beschert, der inspirierender kaum sein könnte! “If I can, You can. If You can, I can!”, sagt Pato Cervantes, Fitnesstrainer und Hamburger Jung aus Mexiko.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie es jemandem wie Pato ergeht, wenn alle Fitnessstudios geschlossen sind. Leere. Unsicherheit. Planlosigkeit.
Doch davon lässt sich unser Coach aus Leidenschaft nicht unterkriegen. Was hat er sich einfallen lassen, um in den Köpfen seiner Kundenzu bleiben? Wie hat ihn schon der erste Lockdown beeinflusst? Was hat er dabei gelernt und welche Tipps hat er für euch?
Wir haben ihn interviewt: Lasst euch von Pato und seinen Ideen mitreißen.
Pato, du bist leidenschaftlicher Fitnesstrainer, vorrangig bei Hicycle, einem Hamburger Boutique-Studio. Wie haben die Lockdowns dein Leben verändert?
Sehr! Was mir am meisten gefehlt hat, war die Community: Ich habe ja mehrmals täglich gleichzeitig 40 Menschen auf 40 Fahrrädern trainiert! Und plötzlich war alles anders. Alles zu. Alle drin.
Dafür tobten die Fragen im Kopf und die Gefühle im Bauch: Wie lange dauert das? Was soll ich tun? Soll ich während der Pandemie lieber zurück nach Mexiko und bei meiner Familie sein?
Stattdessen habe ich mich entschieden, zu bleiben.
„Erstmal atmen“, sagte ich mir. „Erstmal im Jetzt ankommen. Erstmal überleben.“ Diese Einstellung hat mir sehr geholfen, die Situation besser einzuschätzen. Ich konnte mich anpassen, die Kontrolle zurückgewinnen und dann den nächsten Schritt planen.
Und wie dein nächster Schritt ausgesehen hat, haben viele Menschen weltweit mitverfolgt. Wie kam es dazu?
Ja, das war wirklich unglaublich! Es war Mitte März 2020. Ich hatte zwei Wochen Schockstarre hinter mir und stellte gerade mein HomeGym zusammen: Ich bestellte viel und tolles Equipment!
Aber die Motivation fehlte mir – und das als Fitnesstrainer! Ich dachte an meine Kunden, meine Nachbarn: Jeder Haushalt war für sich, viele Menschen sogar ganz allein. ”Wie es wohl allen geht, so abgeschottet und allein?”, fragte ich mich.
Und das war die Zündung: Community! Die Menschen wieder zusammenbringen über etwas, was allen guttut: einfach 30 Minuten gute Laune schenken mit Musik und Bewegung an der frischen Luft! Also hängte ich Zettel mit Terminen an die Hauseingänge des Loogestieg, meiner Straße. Ich nahm Musik mit nach draußen und los ging’s!
Der Anklang war groß: Im Fernsehen und auf Social Media sahen wir WGs, Familien und ältere Menschen auf den Balkonen gemeinsam trainieren! Die Spaß hatten und miteinander interagierten! Wie hat dich deine Aktion selbst beeinflusst?
Es haben Menschen angefangen zu trainieren, die in den 15 Jahren zuvor keinen Finger gerührt hatten. Es sind Familien und Menschen zusammengekommen, die bislang nebeneinander her gelebt hatten. Wie sie in den Workouts gemeinsam gelacht und geklatscht haben – das hat mir Gänsehaut-Momente beschert. Dafür bin ich sehr dankbar. Das ist für mich Glück!
Eine große Erkenntnis für mich war auch, was ich alles alleine auf die Beine stellen kann. Ich konnte mich ein Stück weit besser kennenlernen und mich in dieser ungewissen Zeit sehr festigen.
Und als kleiner Nebeneffekt: Heute könnte ich an 80 Klingeln in meiner Straße läuten und jede einzelne Tür würde sich öffnen. Das Gefühl der Community bedeutet mir alles.
Das ist wundervoll, Pato. Du hast Erfindergeist bewiesen und Menschen zusammengebracht. Und obendrein konntest du etwas für deine Marke tun.
Ja, es erreichten mich sogar Anfragen aus anderen Straßen der Stadt: Ich sollte auch zu ihnen kommen. Ich blieb aber meiner Straße treu. Also kamen die Leute aus anderen Stadtteilen zu uns in den Loogestieg. Die Balkone waren voll, die Straße irgendwann auch – da wurde mir klar: Ich brauchte eine Web-Präsenz.
Auf der könnte ich meine Workouts und die tolle Stimmung auch online rüberbringen. Egal wohin! Die Leute sollten mich auch besser kennenlernen können. Das war mein Jimdo-Moment! Ich erstellte meine eigene Website.
… und das direkt im ersten Lockdown. Auch deinen ersten Online-Kurs „Soul Tribe“ hast du noch im März angeboten!
Ja, absolut! Und dabei bin ich überhaupt kein IT-Geek! Zum Glück ging das ganz entspannt. Einfach erstellen, learning by doing und zum Schluss merkte ich: „Hey! Du kannst sogar deine eigene Website ganz alleine bauen!“ Auch die Anbindung mit PayPal und der Bezahlvorgang waren schnell gemacht. Super komfortabel für meine Kunden und auch für mich.
Seit Kurzem hast du auch eine Fitness-App! Was bietet die genau?
Ich habe ein 14-Tage-Programm zusammengestellt, das auf 360 Grad ausgerichtet ist: Meditation, Workouts, Musik und ein Daily Workbook, das ich selbst geschrieben habe.
Da steckt viel Liebe drin. Ich habe mir vorgestellt, wie es meinen Kunden wohl geht und was sie jetzt brauchen. Mehr Ruhe, mehr Glück, mehr Dankbarkeit. Mehr mentale Stärke, mehr körperliche Kraft – das sind die Säulen meines Programms. Ich möchte Menschen meinen Lifestyle ein Stück näher bringen und ihnen mehr Lebensqualität schenken.
Die Entwicklung und Umsetzung deiner Idee klingt wie aus einem Guss. So, als hättest du alles in wenigen Tagen umgesetzt. War das so? Und wer hat dich dabei unterstützt?
Der Prozess hat tatsächlich mehrere Monate gedauert! Zu Beginn wusste ich überhaupt nicht, wie ich die Menschen da draußen auch online erreichen sollte. Zum Glück hat mich meine Cousine bei meinem Marketing und meiner Social-Media-Strategie unterstützt. Ich habe die Community auf Instagram richtig heiß gemacht, täglich Videos gepostet und sie vorbereitet auf das, was kommen würde. Die Formel ist dann aufgegangen.
Auf deiner Website gibt es bereits sehr schöne Testimonials zu deinen Workouts. Wie ist das generelle Feedback zu deinem Programm?
Es ist … wow! Viele sagen mir, sie wussten nie, dass Meditieren so einfach sei. Oder, dass sie nicht geahnt haben, wie sehr kleine tägliche Gewohnheiten ihr ganzes Leben verändern können! Das Schöne ist: Wenn du erst deine täglichen Gewohnheiten über kleine Twists zum Positiven verändert hast, dann gibt es keinen Weg zurück. Dieses Feedback zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Es ergeht vielen Freiberuflern und selbständigen Menschen zurzeit so, wie es dir ergangen ist. Was würdest du jetzt sagen, hat dir am meisten geholfen, neue Möglichkeiten für dich und dein Business zu erkennen – und auch zu nutzen?
Nur das Ziel vor Augen zu haben, finde ich, ist nicht alles. Ich finde eher: Nichts geht über deine Intention! Überlege wirklich genau, was du zu geben hast. Was ist der Sinn hinter dem, was du tust? Und welchen Mehrwert bietet das anderen Menschen?
Das hat mir geholfen, mitten im Lockdown ein Produkt mit Herz zu entwickeln. Und das kommt auch bei den Menschen an. Der ganze Einsatz – alles, was du zur Entwicklung dieses Produkts auf dich nimmst: All das kehrt zu dir zurück. Benenne also erst deine Intention und dann: Folge ihr!
Im Footer deiner Seite steht: “We’re All One. If I can, You can. If You can, I can.”
Das ist mein Mantra. Daran glaube ich fest. Wir sind alle eins. Wenn ich das schaffe, dann schaffst du das auch. Und wenn du es schaffst, dann auch ich.
Pato, vielen Dank für das Interview! Für mehr Inspiration besuch’ Pato auf seiner Website und auf Instagram!