Influencer Marketing: Social-Media-Strategien und Beispiele

Influencer Marketing: Eine junge Frau preist einen Schuh an.

In Deutschland heißen die bekanntesten Pamela Reif, Dagi Bee sowie Lisa und Lena – die Rede ist von Influencern. Sie sind auf YouTube, Instagram, TikTok und Co. unterwegs und erreichen Followerzahlen, von denen durchschnittliche Social Media User nur träumen. Und deswegen setzen immer mehr Unternehmen auf Influencer, um ihre Produkte oder Dienstleistungen bekannt zu machen. Diese Art der “Werbung” ist zwar nicht neu – durch Social Media aber hat das Influencer Marketing besonders in den letzten 10 Jahren eine riesige Bedeutung gewonnen.


Was genau sind Influencer?

Influencer sind Menschen, die aufgrund ihres Bekanntheitsgrads oder ihrer Reichweite Einfluss nehmen können (engl. to influence). Ihre Follower begeistern sich häufig für das gleiche Hobby, für den gleichen Sport oder identifizieren sich mit ihren Werten oder Zielen – die Bandbreite der “Branchen” oder “Genres” ist hier praktisch unbegrenzt. 

Social Media Influencer, die sich in sozialen Kanälen wie YouTube und Co. eine große Anhängerschaft aufgebaut haben, stehen in direktem Kontakt mit ihrer Zielgruppe und gelten in ihrem jeweiligen Themengebiet, z. B. Beauty, Gaming, Ernährung oder Fitness, als Expert*innen. Das macht sie zu glaubwürdigen Vorbildern, deren Empfehlungen viele vertrauen. Aber auch Mitarbeitende von Unternehmen, die ihre Erfahrung und ihr Expert*innenwissen teilen, können Influencer sein.

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Welche Vorteile hat Influencer Marketing für Unternehmen?

Wen ihr euch für eure Werbekampagne ins Boot holt, hängt auch davon ab, was und wen ihr erreichen wollt. Den passenden Influencer-Typ zu eurem Produkt auszuwählen, kann ganz schön herausfordernd sein, denn Masse ist nicht gleich Klasse. Viele der großen Influencer sind nicht mehr auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisiert, sondern bewerben alle Produkte, für die sie bezahlt werden. Merken Follower das, büßen die Meinungsmacher*innen nicht selten an Authentizität ein. Deshalb kann es sich lohnen, auf Nano-Influencer (bis zu 10.000 Follower) zu setzen, die zwar eine eher beschränkte Reichweite haben, jedoch besser zum Produkt und zur Marke passen und die Botschaft dahinter deshalb glaubwürdiger vermitteln können. Habt ihr ein Match, kann Influencer Marketing folgende Vorteile haben:

  • Authentischer Content: Die erfolgreichsten Influencer setzen auf Storytelling und verpacken ein Produkt in eine Geschichte, mit der sie nicht nur Emotionen bei Usern erzeugen, sondern auch Interaktion.
  • Passgenaues Marketing: Für fast jede thematische Nische gibt es passende Influencer. Auch wenn die Reichweite von Nano-Influencern eher begrenzt ist, erreicht ihr mit ihnen die gewünschte Zielgruppe, bei der sie aufgrund ihres Wissens auf ihrem Gebiet eine hohe Glaubwürdigkeit und Authentizität besitzen.
  • Verschiedene Kanäle für verschiedene Themen: Ihr könnt euch den zu eurer Werbebotschaft passenden Kanal suchen. Auf Instagram sind zum Beispiel viele Influencer im Bereich Sport, Fitness und Ernährung aktiv, auf YouTube hauptsächlich zu Beauty, Lifestyle und Gaming.
  • Überschaubare Kosten: Kampagnen mit Nano-Influencern lassen sich bereits mit schmalem Budget umsetzen. Aufgrund ihrer geringen Reichweite muss man ihnen im Vergleich zu den großen Influencern kein zusätzliches Honorar zahlen. Als Gegenleistung für einen Produkttest erhalten sie oft stattdessen das Produkt umsonst – eine Win-win-Situation für Unternehmen und Influencer wie auch für deren Follower (die dankbar sind für die Tipps und Empfehlungen).

Mehr Marketing-Ideen für Insta & Co. findet ihr übrigens bei unseren besten Tipps und Tools für Social-Media-Marketing.

Welche Arten von Influencern gibt es?

Wie schon angeklungen ist, werden Influencer hauptsächlich anhand ihrer Reichweite, das heißt ihrer Followerzahl kategorisiert. Diese Arten gibt es:

  • Mega-Influencer: Sie verzeichnen Followerzahlen in Millionenhöhe und haben deshalb eine große Reichweite. In Deutschland sind das etwa Dagi Bee oder Bibi, international zum Beispiel Kylie Jenner.
  • Star-Influencer: Das können Profisportler, Film- oder Popstars sein. Sie haben allein aufgrund ihres Promi-Status riesige Reichweiten.
  • Macro-Influencer: Im Bereich 500.000 bis 1 Million Follower bewegen sich die Macro-Influencer. Sie sind häufig durch die sozialen Medien bekannt geworden und setzen Trends.
  • Micro-Influencer (10.000 bis 200.000 Follower): Sie werden auch als Nischen-Influencer bezeichnet und haben Expert*innenwissen zu einem bestimmten Thema, weshalb sie eine hohe Glaubwürdigkeit genießen. Oft sind sie nur auf einem Kanal wie YouTube oder Instagram aktiv.
  • Nano-Influencer: Mit Followerzahlen bis zu 10.000 haben Nano-Influencer eine eher geringe Reichweite. Sie haben bei ihrer speziellen Zielgruppe jedoch einen enormen Einfluss und beeindrucken oft durch ihr großes Engagement. Eine Zusammenarbeit kann sich lohnen, weil sie kostengünstiger sind als Micro- oder Macro-Influencer und als sehr glaubwürdig und authentisch gelten.

Beispiele für Influencer Marketing auf YouTube und Instagram

Wie Influencer Marketing im Detail funktioniert, sollen euch zwei Beispiele von Influencern auf YouTube und Instagram verdeutlichen.

YouTuberin Bianca Bibi Claßen betreibt seit 2012 den Kanal Bibis Beautypalace, der mit knapp sechs Millionen Abonnent*innen zu den meistabonnierten deutschsprachigen YouTube-Kanälen zählt. In Tutorials zeigt Bibi beispielsweise, wie man sich schminkt, oder gibt in ihren Lifestyle-Videos Tipps zu Themen wie Liebe und Flirten. Damit erreicht sie hauptsächlich ein sehr junges Publikum. Ein Duschschaum, den Bibi in Zusammenarbeit mit einer bekannten deutschen Drogeriekette herausbrachte, war binnen Stunden ausverkauft.

Eine weitere auf YouTube sehr erfolgreiche Vloggerin ist die Fitness-Influencerin Pamela Reif. Mit ihren Tipps zu Sport und gesundem Lebensstil wurde sie über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannt. Sie ist beispielsweise die Markenbotschafterin des Sportartikelherstellers Puma. Wie viele andere Influencer ist Pamela neben YouTube auch auf Instagram aktiv, wo sie mit über vier Millionen Followern eine enorme Reichweite hat. Hier postet sie als Produktfürsprecherin zum Beispiel Storys, in denen sie hochwertige Strumpfhosen der Marke Calzedonia trägt, oder entwickelt gesunde Pürees und Bowls für The Rainforest Company.

Was im Großen funktioniert, funktioniert auch im Kleinen: Stellt eine Food Influencerin mit einer eher geringen Instagram-Reichweite von bis zu 10.000 Followern beispielsweise in ihrer Story ein Küchengerät vor, das sie auch selbst verwendet, kann das viele ihrer Follower anregen, sich dieses ebenfalls zu kaufen.

Ist euer Marketing-Budget eher überschaubar? Dann versucht es doch mal mit unseren 8 kostenlosen Marketingideen.

Fazit: Warum sich Influencer Marketing für euer Unternehmen lohnt

Was das Influencer Marketing gegenüber anderen Marketing-Arten auszeichnet, ist vor allem seine Authentizität. Im Vergleich zu fiktiven Werbe-Ikonen wie dem Melitta-Mann oder Klementine aus der Waschmittelwerbung der 90er-Jahre sind Influencer reale Personen, die nicht selten auch Einblicke in ihr Privatleben teilen. Je nach Medium erreichen sie damit eine bestimmte Zielgruppe und werden von dieser als glaubwürdig und authentisch wahrgenommen. 

Gerade Nano-Influencer mit geringen Reichweiten stehen in der Regel  wiederum total hinter den Produkten, die sie bewerben, und können deren Botschaft deshalb glaubhaft vermitteln. Mit authentischem Content bringen sie euer Produkt oder eure Marke der gewünschten Zielgruppe näher und erhöhen die User-Interaktion. Das führt langfristig zu einer messbar höheren Nachfrage. Wichtig ist, dass ihr die Influencer passend zu eurem Unternehmensprofil auswählt und eure Marketing-Strategie gut plant.

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Stefan Sturm
Stefan ist Redakteur bei Jimdo und schreibt zu allen Themen rund um Website, Onlineshop und Selbstständigkeit.