Bei Websites ist die Sache mit der Impressumspflicht recht eindeutig: Alle Websites, die nicht rein privater Natur sind, also Unternehmens- bzw. kommerzielle Seiten, benötigen ein Impressum. Aber wie sieht es aus, wenn ihr einen Instagram-Account betreibt? In bestimmten Fällen braucht ihr auch auf der Social-Media-Plattform ein Impressum. Wir erklären euch, wann eine Angabe eurer Daten nötig ist und wie ihr es bei Instagram clever hinterlegt. Dieser Artikel soll Orientierung bieten, stellt jedoch keine Rechtsberatung dar. Bei Fragen zu rechtlichen Themen empfehlen wir, einen Rechtsexperten zu kontaktieren.
Impressum – was gehört unbedingt rein?
Was muss unbedingt in der Anbieterkennzeichnung einer Unternehmenswebsite stehen?
- Name und Adresse eures Unternehmens
- Eigentümer eures Unternehmens
- Aktuelle Kontaktmöglichkeit
Je nach Land, Branche oder anderen Faktoren sind zusätzlich womöglich weitere Informationen nötig:
- Name der rechtlich für die Seiteninhalte verantwortlichen Person (in der Regel ist das der/die Geschäftsführer*in)
- Handelsregisternummer
- Steuernummer
- Das zuständige Amtsgericht
Diese rechtlichen Vorgaben gibt es für ein Impressum bei Instagram
In Deutschland regelt das Telemediengesetz (TMG) die Impressumspflicht. Geschäftsmäßig betriebene Telemedien, also Websites, Blogs oder Social Media Accounts, müssen ein Impressum besitzen. Dazu gehört demnach auch Instagram.
Wann brauche ich ein Impressum bei Instagram?
Habt ihr als Unternehmer*in mit Firmensitz in Deutschland einen Business Account bei Instagram, braucht ihr in jedem Fall einen Erscheinungsvermerk. Schlimmstenfalls können sonst Abmahnungen drohen. Diese werden oft von konkurrierenden Unternehmen oder Verbraucherschutzorganisationen verschickt und können hohe Geldstrafen zur Folge haben. Wenn ihr euren Insta-Account ausschließlich privat nutzt, benötigt ihr in der Regel kein Impressum.
Wie sieht es aus, wenn ihr Influencer seid, das heißt auf eurem Privataccount Werbeanzeigen schaltet oder Produkte mit dem Ziel bewerbt, Geld einzunehmen? Hier gilt der Grundsatz der Geschäftsmäßigkeit. Maßgeblich ist nicht, ob ihr mit eurem Account tatsächlich Umsatz macht oder Gewinne erzielen möchtet, sondern ob für kommerzielle Inhalte eures Accounts in der Regel Geld verlangt wird. Selbst wenn ihr noch ganz am Anfang eurer Influencer-Karriere steht und bald euren ersten Werbepost anpeilt, entbindet euch das nicht von der Impressumspflicht.
Wie setze ich die Impressumspflicht bei Instagram um?
Laut § 5, Absatz 1 des Telemediengesetzes muss das Impressum leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein. Bei Instagram stößt man da als User schnell an seine Grenzen. Da das soziale Netzwerk in den USA ansässig ist und dort keine gesetzliche Impressumspflicht besteht, sucht ihr auf der Plattform vermutlich vergeblich ein Feld, wo ihr eure Daten eingeben könnt.
Erschwerend kommt die im Gesetz vorgeschriebene unmittelbare Erreichbarkeit des Impressums hinzu, die sich in der Rechtsprechung als Zwei-Klick-Regel durchgesetzt hat. Das heißt: User dürfen nicht mehr als zwei Klicks benötigen, um zur Herkunftsangabe zu gelangen. Wie könnt ihr das umsetzen, wenn der einzige vorgesehene Link bei Instagram in der Biografie ist? Keine Panik! Welche Optionen es gibt, trotzdem ein Impressum auf Instagram zu platzieren, erklären wir euch im nächsten Absatz.
Welche Optionen habe ich, ein Impressum in mein Profil bei Instagram zu integrieren?
Die naheliegendste Option ist, euer Impressum auf Instagram in die Biografie zu integrieren (also oben in eurem Profil). Hier könntet ihr einen Link zu eurer Website einfügen, auf der die Nutzer*innen euer Impressum vorfinden – theoretisch. Denn einerseits möchte niemand die 150 vorgesehenen Zeichen der Biografie verschenken – diese gehören euch und der Vorstellung eures Unternehmens –, andererseits bietet Instagram nicht die Möglichkeit, den Bio-Link klickbar zu machen, womit dieser nicht rechtskonform wäre.
Eine Alternative ist, den Link in das Feld Website zu integrieren. Vorteil: Der Link ist direkt klickbar und entspricht damit den Anforderungen von § 5 Abs. 1 des Telemediengesetzes, leicht auffindbar, also mit zwei Klicks erreichbar zu sein. Der Nachteil: User landen nicht direkt auf der Hauptseite eurer Website, sondern eben zuerst auf dem Impressum, was in puncto Instagram-Marketing nicht so attraktiv ist.
Zwei Optionen, wie ihr euer Impressum schnell und smart bei Instagram unterbringt
Da beide oben genannten Möglichkeiten nicht wirklich praktikabel sind, haben sich auf Instagram folgende Optionen durchgesetzt:
- Weiterleitungslink: Ihr richtet im Feld Website eine Umleitungs-URL ein, die den Begriff Impressum enthält. An dieser Stelle könnt ihr gleich noch auf eure Datenschutzerklärung verlinken. Sie sollte einen Hinweis enthalten, wie personenbezogene Daten von Besucher*innen eures Instagram-Profils auf der Social-Media-Plattform verarbeitet werden. So schlagt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Umleitungslink führt jedoch nicht direkt auf die entsprechenden Angaben, sondern auf die Hauptseite eures Unternehmens, wo die User Impressum und Datenschutzerklärung ganz normal im Footer vorfinden können (damit habt ihr die Zwei-Klick-Regel umgesetzt und bewerbt gleichzeitig die Website eures Business).
- Ihr richtet eine Landingpage ein: Das kann eine Seite eurer Website sein, auf der User landen, wenn sie auf die URL im Feld Website klicken. Hier sammelt ihre alle wichtigen Links, auf die ihr die User aufmerksam machen wollt: Hauptseite, Impressum, Datenschutzerklärung und evtl. noch weitere. Am besten benennt ihr die Landingpage so, dass Nutzer*innen wissen, was sich hinter dem Link verbirgt. Zum Beispiel: unternehmenswebsite.de/impressum-und-datenschutzerklärung
Externe Anbieter*innen wie Linktree bieten Vorlagen, mit denen ihr diverse Website-Inhalte (Hauptseite, Impressum, Datenschutzerklärung usw.) als Linkbaum hinterlegen und sie über einen zentralen Link erreichbar machen könnt. Datenschutzrechtlich ist diese Variante allerdings fragwürdig, da bei solchen Drittanbieter*innen unklar ist, ob sie Analyse- und Tracking Tools verwenden (auf die ihr die User wiederum in eurer Datenschutzerklärung aufmerksam machen müsstet). Ihr seid auf der sicheren Seite, wenn ihr eure Datenangabe selbst erstellt.
Fazit: So geht ihr mit der Impressumspflicht bei Instagram um
Wenn ihr einen Business Account auf Instagram habt oder euren Privataccount gewerblich nutzt, kommt ihr um ein Impressum nicht herum. Da am Firmensitz von Instagram in den USA keine Impressumspflicht gilt, gibt es auf der Plattform bisher noch keine vorgesehene Rubrik dafür. Damit entfällt die Möglichkeit, die entsprechenden Angaben als Text einzugeben. Behelfen könnt ihr euch mit einer Umleitungs-URL oder einer Landingpage, deren Link ihr im Feld Website platziert. So erfüllt ihr die gesetzlichen Anforderungen und seid auf der sicheren Seite.