Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wer die Besucher*innen eurer Website eigentlich sind? Und woher sie kommen? Oder wie sich euer Traffic entwickelt? Geht er eher nach oben oder nach unten? Zu all diesen Fragen findet ihr bei Google Analytics die richtigen Antworten.
Auf den ersten Blick mag das Dashboard von Google Analytics mit all seinen Informationen ein wenig furchteinflößend wirken, doch keine Sorge! Gemeinsam werden wir seine Geheimnisse erkunden, damit ihr mithilfe von handfesten Daten eure Website optimieren und mehr Besucher*innen anlocken könnt.
1. Grundlagen von Google Analytics
Bevor wir loslegen, müsst ihr ein Google-Analytics-Konto erstellen und mit eurer Website verbinden. Bis dann die ersten Zahlen eintreffen, kann es ein paar Tage oder Wochen dauern – das hängt unter anderem davon ab, wie oft eure Seite besucht wird.
In Google Analytics gibt es jede Menge verschiedener Messwerte, die ihr euch ansehen könnt. Für den Einstieg sind diese die wichtigsten:
- Sitzungen
- Nutzer
- Neue Nutzer
- Seitenaufrufe
- Seiten pro Sitzung
- Durchschnittliche Sitzungsdauer
- Absprungrate
deine Website
mit Jimdo
Jedes Business braucht eine eigene Homepage. Mit Jimdo gestaltest du deine in nur wenigen Schritten.
- Ohne Programmieren
- Mobile-optimiert
- Social-Media-Integration
- Abmahnsichere Rechtstexte
Natürlich gibt es noch viele weitere interessante Messwerte. Doch für den Anfang empfehlen wir euch, mit diesen loszulegen. Was also bedeuten diese Messwerte im Einzelnen?
- Sitzungen. Eine Sitzung besteht aus einer Reihe von Aktionen, die eine Besucher*in innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf eurer Website durchführt. Das können ganz verschiedene Dinge sein – zum Beispiel eine Seite ansehen oder einen Kauf tätigen. Eine Sitzung endet nach einer bestimmten Zeit, beispielsweise nachdem Besucher*innen 30 Minuten lang inaktiv waren. Oder um Mitternacht mit dem Datumswechsel. Oder eine Besucher*in verlässt eure Seite und kommt später auf anderem Weg zurück – etwa indem sie eure Website über einen anderen Link oder eine andere Keyword-Suche aufruft. Deshalb kann man einer Besucher*in mehrere Sitzungen zuordnen.
Eine Sitzung auf einer Website ist ein bisschen wie ein Besuch in einem Fitnessstudio. Manch einer geht nur kurz aufs Laufband, jemand anderes arbeitet sich eine Stunde lang durch sämtliche Geräte im Raum. Doch egal, was sie genau tun – verlassen sie das Studio und kommen am nächsten Tag wieder, beginnt eine neue Sitzung. - Nutzer. Damit ist die Anzahl der Besucher*innen gemeint, die zumindest eine Sitzung auf eurer Seite verbracht haben. Dieser Messwert gibt die genaue Zahl an Personen an, die eure Website besucht haben.
- Neue Nutzer. Dieser Wert gibt den Anteil an Besucher*innen an, die eure Website zum ersten Mal aufgerufen haben. Für die meisten Websites ist eine gute Mischung aus neuen und wiederkehrenden Besucher*innen am besten. So seht ihr, dass eure Inhalte sowohl neue Leute anziehen, als auch für treue Nutzer*innen interessant sind.
- Seitenaufrufe. Diese Zahl gibt an, wie oft eine bestimmte Seite insgesamt angesehen wurde.
- Seiten pro Sitzung. Die durchschnittliche Anzahl an Seiten einer Website, die während einer Sitzung aufgerufen werden. Mehr aufgerufene Seiten innerhalb einer Sitzung lassen darauf schließen, dass eure Nutzer eure Website erkunden und mit mehren Seiten interagieren.
- Durchschnittliche Sitzungsdauer. Die durchschnittliche Zeit, die jemand innerhalb einer Sitzung auf eurer Website verbringt. Im Regelfall gilt hier: Je länger die Dauer einer Sitzung, desto mehr interagiert eine Besucher*in mit eurer Website.
- Absprungrate. Ein “Absprung” bedeutet, dass eine Besucher*in nur eine einzige Seite auf eurer Website aufruft und danach gleich wieder verschwindet, ohne etwas zu tun. Die Absprungrate bezeichnet die Anzahl der Absprünge im Verhältnis zu allen Sitzungen. Eine hohe Absprungrate bedeutet meistens, dass viele Besucher*innen eure Website schnell wieder verlassen, weil sie nicht gefunden haben, wonach sie suchen.
Praktischerweise findet ihr fast all diese Messwerte im Bereich “Übersicht” bei Google Analytics. Diesen wollen wir uns im folgenden Abschnitt etwas näher ansehen.
So interpretiert ihr Google-Analytics-Messwerte richtig
Die oben genannten Messwerte regelmäßig zu überprüfen, ist immer eine gute Idee. Sie vermitteln euch einen Eindruck davon, wie eure Besucher*innen mit eurer Website interagieren. Haltet also Ausschau nach folgenden Trends:
- Sitzungen, Nutzer und Seitenaufrufe nehmen mit der Zeit zu.
- Der Großteil eurer Besucher*innen sieht sich mehr als eine Seite pro Sitzung an.
- Die durchschnittliche Sitzungsdauer nimmt zu. Das bedeutet, dass Besucher*innen eure Inhalte wirklich toll finden.
- Die Zahl neuer Sitzungen steigt, während die Anzahl wiederkehrender Besucher*innen stabil bleibt. Eure Website zieht somit neue Leute an und hält treue Besucher*innen bei der Stange.
Je höher ein Wert, desto besser. Die Absprungrate ist der einzige Messwert, den ihr möglichst niedrig halten solltet. Abhängig von eurer Branche und eurer Website sollte er nicht über 70 bis 80 Prozent liegen. Eine hohe Absprungrate bedeutet meist, dass eure Besucher*innen mit eurer Website nicht zufrieden sind. Vielleicht solltet ihr in diesem Fall eure Texte überarbeiten und euer Design anpassen.
2. Zielgruppe – euer Performance-Indikator
Nachdem wir uns mit den grundlegenden Messwerten vertraut gemacht haben, wollen wir uns näher mit den Besucher*innen eurer Website beschäftigen. Dazu finden wir mehr Infos im Zielgruppenbericht. Die Zahlen hier können euch dabei helfen, ein Profil eurer potenziellen Kund*innen zu erstellen. Mit einem Kund*innen-Profil könnt ihr beispielsweise besser einschätzen:
- Welche neuen Produkte ihr entwickeln solltet.
- Welche Texte, Bilder und Grafiken ihr auf eurer Website veröffentlichen solltet.
- Welche Arten von Anzeigen auf Google, Facebook oder anderen Plattformen eure Zielgruppe ansprechen.
- Welche Marketing-Strategie am besten zu eurem Business passt.
Mit diesem Bericht seht ihr genau, wie sich die Besucher*innenzahlen eurer Website entwickeln. So könnt ihr gut einschätzen, ob eure Seite ein Erfolg ist oder eher nicht. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Daten kommen zusammen. Damit könnt ihr die Entwicklung eures Traffics von Monat zu Monat vergleichen – oder auch von Quartal zu Quartal oder Jahr zu Jahr.
Bestimmt fragt ihr euch, woher Google all diese Informationen bekommt. Nun, die Daten stammen aus dem Suchverlauf der Besucher*innen, ihrer App-Nutzung, von Cookies und anderen Quellen, die Google zur Verfügung stehen.
Wie rufe ich den Zielgruppenbericht auf?
- Loggt euch bei Google Analytics ein.
- Klickt in der Leiste auf der linken Seite auf Zielgruppe.
- Im nun erschienenen Untermenü klickt ihr auf Übersicht.
- Rechts über der Grafik gebt ihr den Zeitraum an, für den die Daten angezeigt werden sollen.
- Klickt auf Vergleichen mit, um einen Vergleichszeitraum festzulegen
- Klickt auf Anwenden.
Wie interpretiere ich den Zielgruppenbericht richtig?
Hier ein Überblick über einige der Bereiche, die ihr noch unter Zielgruppe findet:
- Demografische Merkmale. Dieser Bereich enthält einige grundlegende Informationen wie Alter oder Geschlechte eurer Besucher*innen. Die Erhebung dieser Daten müsst ihr zunächst manuell aktivieren. Dazu klickt ihr links unten auf Verwaltung und dann in der mittleren Spalte auf Property-Einstellungen. Dort klickt ihr unter Berichte zu demografischen Merkmalen und Interessen erstellen auf Ein.
- Interessen. Hier seht ihr die Interessen eurer Besucher*innen, basierend auf ihren Suchanfragen und ihrem Google-Profil. Diese Informationen helfen euch bei der Entwicklung von neuen Produkten, Werbekampagnen, Website-Inhalten und Partnerschaften mit anderen Firmen.
- Geografie. In diesem Bereich seht ihr, welche Sprache eure Besucher*innen sprechen und woher sie kommen. Anhand der Sprachdaten könnt ihr erkennen, ob sich eine mehrsprachige Website für euch lohnt und ob eure Produkte auch in anderen Märkten gut ankommen. Zu wissen, wo eure Kunden wohnen, hilft euch bei der Auswahl der passenden Versandart für euren Onlineshop.
- Neu und wiederkehrend. Hier seht ihr, wie viele Personen zum ersten Mal eure Website besuchen und wie viele zurückkommen. Um die Zahl der wiederkehrenden Besucher*innen zu erhöhen, gibt es ein paar Dinge, die ihr tun könnt. Zum Beispiel könnt ihr sie mit einem Newsletter auf tolle Angebote in eurem Shop oder neue Inhalte auf eurer Website aufmerksam machen. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel zum Thema Newsletter erstellen.
- Mobil. In dieser Sektion erfahrt ihr, wie viele Prozent eurer Besucher*innen eure Seite über einen Desktop-Rechner, über ein Tablet oder ein Smartphone aufrufen. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Artikel über das Erstellen einer mobilen Website.
Bring dein Business online. Mit Jimdo.
3. Akquisition – Übersicht über eure Traffic-Quellen
Der Akquisitionsbericht zeigt euch, woher der Traffic auf eure Website stammt. Und wisst ihr einmal, wie eure Besucher*innen eure Website gefunden haben, wisst ihr auch, auf welchen Kanälen noch Luft nach oben ist.
Welche Gruppen ihr in diesem Bericht erstellt, ist euch überlassen. Wie’s funktioniert, könnt ihr in der Google-Analytics-Hilfe nachlesen. Hier ein paar Empfehlungen für mögliche Gruppierungen:
- Direkter Traffic. Diese Besucher*innen kommen auf eure Website, indem sie eure Adresse direkt in ihren Browser eintippen oder über ein Lesezeichen aufrufen.
- Organischer Traffic. Besucher*innen, die eure Website über eine Suchmaschine finden.
- Referals. Besucher*innen, die eure Website über einen Link auf einer anderen Seite aufrufen. Möglicherweise ein Partner-Blog, der in einem Beitrag zu euch verlinkt.
- Social Media. Besucher*innen, die über Facebook, Instagram & Co. zu euch kommen.
Wie rufe ich den Akquistitionsbericht auf?
- Loggt euch bei Google Analytics ein.
- Klickt in der Leiste auf der linken Seite auf Akquisition.
- Im nun erschienenen Untermenü klickt ihr auf Übersicht.
- Rechts über der Grafik gebt ihr den Zeitraum an, für den die Daten angezeigt werden sollen.
Wie interpretiere ich den Akquistionsreport richtig?
Es gibt keinerlei Empfehlungen oder Regeln dafür, wie viel Traffic über welchen Kanal kommen soll. Vielmehr zeigt euch der Bericht, welche Kanäle gut für euch funktionieren und wo ihr noch nachbessern könnt. Bekommt ihr viele Besucher*innen über Suchmaschinen, dann klappt eure SEO wohl recht gut. Kommt von Google & Co. nur sehr wenig, ist eure Website vielleicht gar nicht korrekt bei Google angemeldet.
Ebenso seht ihr mit einem Blick, über welche Social-Media-Plattformen die meisten Leute eure Website aufrufen. Eine wichtige Information, wenn ihr euer Social Media Marketing optimieren möchtet.
Besonders wichtig: Eure Traffic-Quellen müssen auch zu eurer Zielgruppe passen. Verkauft ihr zum Beispiel Baby-Artikel, dann könnt ihr Kontakt zu Bloggern suchen, die Artikel für frisch gebackene Eltern schreiben.
4. Verhalten ‒ das machen Besucher*innen auf eurer Website
Der Verhaltensbericht zeigt euch ausführlich, was eure Besucher*innen auf eurer Website anstellen. Wie aus dem Zielgruppenreport könnt ihr auch hieraus lernen, ob eure Inhalte ankommen oder nicht.
Wie rufe ich den Verhaltensbericht ab?
- Loggt euch bei Google Analytics ein.
- Klickt in der Leiste auf der linken Seite auf Verhalten.
- Im nun erschienenen Untermenü klickt ihr auf Websitecontent, um Zahlen für all eure Seiten, Landingpages uns Ausstiegsseiten zu sehen.
- Rechts über der Grafik gebt ihr den Zeitraum an, für den die Daten angezeigt werden sollen.
Wie intepretiere ich den Verhaltensbericht richtig?
Hier ein paar Messwerte, auf die ihr besonders achten solltet:
- Alle Seiten. Dieser Bereich zeigt euch die Verhaltensdaten für alle Seiten auf eurer Website. Klickt einfach rechts über der Tabelle auf das Symbol auf dem Vergleich steht und wählt dann in den Filtereinstellungen Durchschn. Zeit auf der Seite. Hier seht ihr, auf welchen Seiten eure Besucher*innen viel Zeit verbringen – wahrscheinlich, weil ihnen der Inhalt gefällt.
- Landingpages. Google definiert eine Landingpage als die Seite, auf der eure Besucher*innen “landen”, wenn sie eure Website aufrufen – also die erste Seite, die sie sehen. Damit eure Besucher*innen auch bleiben und eine Aktion ausführen (etwas kaufen, ein Formular ausfüllen etc.), sollten eure Landingpages entsprechend optimiert sein. Welche Landingpages gut funktionieren, erkennt ihr an der Absprungrate. Ist diese besonders hoch (z. B. höher als 80 Prozent), finden eure Besucher*innen womöglich nicht, wonach sie suchen und verschwinden wieder. In diesen Fällen lohnt es sich, genau hinzusehen. Möglicherweise lädt eure Seite zu lange oder die Bilder darauf sind nicht gerade ansprechend. Nun heißt es: Ursachenforschung.
- Ausstiegsseiten. Damit ist die jeweils letzte Seite gemeint, die eure Besucher*innen aufrufen, bevor sie eure Website verlassen. Die Seiten, die am besten funktionieren, haben oft eine niedrige Ausstiegsrate. Doch manche Seiten haben von Natur aus eine hohe Ausstiegsrate – zum Beispiel verlassen Besucher*innen für gewöhnlich euren Shop, nachdem sie an der Kasse etwas gekauft haben.
Lasst euch Zeit bei der Optimierung eures Traffics
Das waren sie also: die hilfreichsten Messwerte und Berichte in Google Analytics. Was ihr mit diesen Zahlen anfangt, liegt nun ganz in euren Händen. Je besser ihr euch mit Google Analytics auskennt, desto mehr Möglichkeiten tun sich für euch auf. Für den Anfang empfehlen wir euch, diese Informationen hauptsächlich dafür zu nutzen, eure Seiteninhalte zu verbessern, euch auf die richtigen Traffic-Quellen zu konzentrieren und um zu erkennen, wie eure Besucher*innen mit eurer Website interagieren.
Wie sich dich Optimierungen eurer Website auswirken, werdet ihr nach einer gewissen Zeit anhand eurer Zahlen erkennen können. Das passiert jedoch nicht von heute auf morgen, sondern kann Wochen oder sogar Monate dauern. Werft daher regelmäßig einen Blick in Google Analytics, um Trends rechtzeitig zu erkennen.