Es gibt verschiedene Gründe, eine Domain zu kündigen oder umzuziehen. Vielleicht passt der Domainname nicht mehr zu eurem Business. Oder ihr möchtet mit eurer Website zu einem anderen Anbieter umziehen.
Egal, was ihr vorhabt, hier könnt ihr lesen, worauf ihr bei einer Kündigung oder einem Umzug achten solltet, damit alles reibungslos funktioniert.
Wie kündige ich eine Domain?
Zunächst einmal solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr eure Domain wirklich kündigen – also löschen – wollt, oder ob ihr nur den Anbieter wechseln möchtet. In den meisten Fällen ist eure Website nach Kündigung nicht mehr erreichbar. Die Inhalte können nicht mehr aufgerufen werden und ihr verliert den gesamten Website-Traffic, der bisher auf eurer Seite zusammengekommen ist.
In anderen Fällen, wie etwa bei Jimdo, wird eure Website auf eine kostenlose Domain zurückgestuft. Beispielsweise wird “www.kuchen-factory.de” zu “www.kuchenfactory.jimdosite.com”. Hierbei ist eure Website zwar immer noch online und erreichbar, aber nur unter der kostenlosen “jimdosite”-Unteradresse. Der von euch mit der alten Domain generierte Website-Traffic ist ebenfalls verloren.
Domain online im Kundenportal kündigen
Wenn ihr sicher seid, dass ihr die Domain nicht mehr braucht, könnt ihr sie in der Regel online kündigen. Das funktioniert immer über den Anbieter, bei dem ihr eure Domain erworben habt. In den meisten Fällen müsst ihr euch im dafür im Kundenportal eures Anbieters einloggen, eure Vertragsdetails einsehen und online kündigen. Diese Option ist am einfachsten und schnellsten und kostet euch nur wenige Klicks.
Wenn es im Kundenportal kein Online-Kündigungsformular gibt, werdet ihr oft auf den Hilfeseiten oder in den FAQ des Anbieters fündig. Und wenn das auch nicht hilft, dann versucht es einfach per Google-Suche, bei der ihr „Kündigung“ plus euren Anbieter eingebt. Das führt euch im Idealfall direkt auf die Hilfeseiten und Erklärungen eures Providers. Oder ihr findet Hilfestellungen anderer Nutzer*innen, die bereits gekündigt haben und ihre Erfahrungen teilen.
Domain per Kündigungsschreiben kündigen
Es gibt Anbieter, die eine Kündigung nur per Kündigungsschreiben akzeptieren. Wenn ihr nirgendwo ein Online-Formular für die Kündigung findet, könnt ihr also versuchen, den Anbieter per Telefon oder E-Mail nach den Details der Kündigung zu fragen. Das Kündigungsschreiben könnt ihr schriftlich per Post oder per Mail einreichen. Achtet unbedingt auf die richtige Anschrift oder E-Mail-Adresse, damit die Kündigung nicht in einer falschen Abteilung liegenbleibt. Eine postalische Kündigung verschickt ihr am besten als Einschreiben. Besteht im Schreiben immer ausdrücklich auf eine schriftliche Kündigungsbestätigung vom Provider.
Was im Kündigungsschreiben stehen muss
In der Kündigung für eure Domain müssen verschiedene Informationen enthalten sein, damit sie als gültig anerkannt wird. Dazu zählen grundlegende Informationen wie:
- Name
- Adresse
- Kundennummer (oder ähnliches, damit eure Kündigung genau eurem Account zugeordnet werden kann)
- Domainname
- Kündigungsdatum
Das Kündigungsdatum ist entscheidend. Wenn ihr nicht wisst, wann euer Vertrag ausläuft und wann ihr dementsprechend kündigen könnt, dann schreibt, dass ihr „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ kündigen möchtet. Der Anbieter wird euch in der Bestätigung dann das genaue Kündigungsdatum mitteilen.
Vorlage für die Kündigung einer Domain
Die schriftliche Kündigung der Domain kann ganz kurz sein. Wichtig ist nur, dass die formellen Anforderungen erfüllt sind und dass die Kündigung eurer Domain und eurem Kundenkonto zugeordnet werden kann. Eine Kündigung könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meine bei Ihnen registrierte Domain www.beispieldomain.de fristgemäß zum xx.xx.xxxx/zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Die Domain wird nicht zu einem anderen Anbieter umziehen und soll daher gelöscht werden.
Ich bitte Sie, mir die Kündigung und das genaue Kündigungsdatum schriftlich zu bestätigen.
Mit freundlichen Grüßen
Name
Adresse
Kunden- oder Vertragsnummer
Was ihr bei der Kündigung der Domain beachten solltet
Wenn ihr eure Domain kündigt, ist diese wieder verfügbar und kann von anderen Personen erworben werden. Ihr solltet euch also gut überlegen, ob ihr eine potenziell begehrte Domain oder die Domain mit dem eigenen Namen wirklich aufgeben möchte oder ob der Erhalt der Domain trotz der Kosten sinnvoll ist.
Vertragslaufzeit für Domains beachten
Die meisten Domains sind mit einer gewissen Vertragslaufzeit verbunden – auch, um den Handel mit begehrten Domains zu verhindern. Informiert euch am besten vor der Kündigung, wie lange euer Vertrag noch läuft und wann dementsprechend das nächstmögliche Kündigungsdatum ansteht.
30 Tage Sperrzeit nach der Kündigung
Mit dem bestätigten Kündigungsdatum beginnt die sogenannte Redemption-Phase. Innerhalb dieser Sperrfrist kann keine andere Person eure Domain registrieren. Ihr habt hingegen während der Redemption-Phase die Möglichkeit, die Kündigung zu widerrufen. Die Sperrfrist kann variieren, bei internationalen Domains beträgt sie z. B. 60 Tage.
Andere Betreiber*innen können eure Domain und euren Traffic übernehmen
Wenn ihr eure Domain endgültig gelöscht habt, können andere Website-Betreiber*innen diese Domain für sich registrieren. Frühere Kund*innen, die online nach eurer alten Domain suchen oder euch über die Info-Adresse anschreiben wollen, gelangen zum/zur neuen Betreiber*in. Möglicherweise verschenkt ihr also den Website-Traffic, der auf eure alte Seite geflossen ist, an die neuen Betreiber*innen. Daher solltet ihr vor der Kündigung am besten auf eurer Website oder in eurem Newsletter darüber informieren, dass eure Seite bald offline geht.
Domain „parken“ statt kündigen
Wenn ihr eure Domain nicht mehr wirklich nutzt, sie aber auch noch nicht aufgeben wollt, könnt ihr versuchen, sie möglichst kostengünstig „auf Standby“ zu stellen. Erkundigt euch bei eurem Website-Anbieter nach dem günstigsten Service-Paket und passt euren Vertrag entsprechend an. So senkt ihr die Kosten und behaltet trotzdem die Rechte an der Domain.
Domain und Website zusammen löschen
Bei einem Website-Anbieter wie Jimdo kauft ihr die Domain und den Webspace, auf dem die Inhalte eurer Seite liegen, in der Regel zusammen. Daher könnt ihr auch beides zusammen kündigen. Habt ihr eure Domain bei einem reinen Domain-Anbieter registriert, könnt ihr dort auch nur die Domain kündigen. Den Webspace müsst ihr separat beim entsprechenden Anbieter kündigen, da der Vertrag sonst einfach weiterläuft.
Domain kündigen vs. Domain umziehen – was ist der Unterschied?
Wenn ihr eine Domain wirklich nicht mehr benötigt, ist die Kündigung die sinnvollste Lösung. Vielleicht wollt ihr mit der bestehenden Domain aber auch nur den Anbieter wechseln. In diesem Fall ist eine Kündigung und eine neue Registrierung unnötig: Ihr könnt die Domain einfach umziehen.
Gründe für einen Umzug der Domain kann es viele geben, z. B.
- Günstigere Angebote anderer Anbieter
- Größerer Funktionsumfang im Webspace anderer Anbieter
- Besserer Kundenservice oder technischer Support
Wie funktioniert der Umzug einer Domain?
Wenn ihr euch für einen anderen Anbieter entschieden habt, könnt ihr die bestehende Domain einfach mitnehmen – ähnlich wie ihr das von der Mitnahme der Handynummer bei einem Telefonanbieterwechsel gewohnt seid.
- Auth-Code anfordern. Für den Umzug benötigt ihr vom alten Anbieter einen sogenannten Authentifizierungscode (oder Auth-Code), mit dem ihr euch beim neuen Anbieter als Domain-Inhaber*in ausweisen könnt.
- Umzug beantragen. Oft gibt es auf den Homepages der Provider dafür eigene Bereiche oder Formulare. Hier werdet ihr aufgefordert, eure persönlichen Daten und den Auth-Code anzugeben.
- Abwarten. Der neue Provider übernimmt ab hier die Registrierung der Domain. Wichtig ist, dass hiermit erstmal nur die Domain, also eure Adresse, einen neuen Anbieter hat. Die Daten auf eurer Homepage liegen immer noch beim alten Webhost.
Fazit: Vor dem Kündigen der Domain alle Optionen durchgehen
Das Kündigen der eigenen Domain funktioniert in der Regel ganz einfach über das Kundenportal des Anbieters oder per Mail. Dennoch solltet ihr eure Domain nicht leichtfertig kündigen, sondern genau überlegen, ob ihr die Web-Adresse für andere Betreiber*innen freigeben wollt. Informiert euch über die Kündigungsfristen und auch über mögliche Alternativen zum Löschen einer Domain: Mitunter ist der Umzug einer Domain zu einem anderen Anbieter oder das „Stilllegen“ der Domain zu möglichst günstigen Konditionen auch eine gute Option.