Wie ihr als Shop-Betreiber*innen mit Versandkosten punktet

Als Shop-Besitzer*innen kennt ihr es sicherlich: Online-Kund*innen sind ziemlich anspruchsvoll. Sie scheinen stets auf der Jagd nach den besten Angeboten, während ihr versucht, mit euren Preisen profitabel zu bleiben und gleichzeitig die besten Produkte anzubieten.

Eure Versandkosten sind die richtige Stellschraube, um dafür die passende Balance zu finden. Denn damit könnt ihr das Einkaufsverhalten eurer Kund*innen auf ganz subtile Art beeinflussen.

Daher findet ihr hier Ideen und Tipps, wie ihr euren Kund*innen mit den richtigen Versandkosten einen echten Mehrwert bieten könnt. Es lohnt sich!

Das A und O: Transparenz

Überraschende Kosten sind einer der häufigsten Gründe, weshalb Käufer*innen den Bestellvorgang abbrechen. Im Vorteil ist, wer seine Versandkosten transparent angibt und die Berechnung simpel gestaltet. Eure FAQ-Seite ist genau der richtige Ort, um Fragen zu euren Versandkosten zu beantworten und euren Kund*innen mitzuteilen, in welche Länder ihr liefert.

Besonders einfach: die Standardversandkosten

Standardversandkosten bleiben stets gleich, unabhängig von der Anzahl der Artikel im Warenkorb. Was eure Kund*innen bezahlen, kann also durchaus weniger sein, als ihr selbst für den Versand bezahlt. Im Regelfall gleicht sich das zu wenig oder zu viel Bezahlen aber aus, besonders, wenn ihr ein Gefühl für eure durchschnittlichen Lieferkosten entwickelt habt.

  • Euer Vorteil: Die Abrechnung, Kalkulation und Etikettierung sind einfach. Außerdem bestellen eure Kunden vielleicht gleich das ein oder andere Produkt mehr – der Preis für den Versand bleibt schließlich der gleiche. Diese Variante ist außerdem gut geeignet, wenn ihr besonders schwere Artikel versendet und dafür keinen kostenlosen Versand anbieten könnt, oder wenn die meisten eurer Bestellungen eine ähnlich Größe haben.
  • Vorteil der Kunden*innen: Die maximale Transparenz, der jederzeit bekannte Gesamtpreis und die mögliche Ersparnis bei größeren Bestellungen.

Ein weiterer Vorteil: Ihr könnt die Versandkosten für jedes Land einzeln festlegen. So seid ihr nicht gezwungen, denselben Preis für jedes Paket zu erheben.

Beispielgrafik für verschiedene Versandkosten in unterschiedliche Länder.
Besonders flexibel: Ihr könnt unterschiedliche Versandkosten und Lieferzeiten für eure einzelnen Zielländer einstellen. 

Hinweis: Ihr nutzt Jimdo Creator? Dann könnt ihr in unserer Creator-Hilfe nachlesen, wie genau ihr eure Versandkosten einstellt.

Kostenloser Versand für große Bestellungen

Kostenloser Versand ist eine Art kleines Dankeschön für all das Geld, das eure Kund*innen bei euch ausgeben. Lasst sie einfach wissen, dass ab einem Bestellwert von 50 € keine Versandkosten mehr auf sie zukommen. Das wirkt Wunder!

  • Euer Vorteil: Mit kostenlosem Versand bietet ihr Käufer*innen einen großen Anreiz, vielleicht doch noch das ein oder andere Produkt mehr zu kaufen. Dazu öffnen ihr einfach das Menü Shop und geht dann auf Übersicht > Versand.
  • Vorteil der Kunden*innen: Sie erhalten echte Ware für ihr Geld und “verschwenden” es nicht an Versandkosten.

Eure Kund*innen sehen auch bei euren Produkten und an der Kasse, wie viel sie noch für kostenlosen Versand ausgeben müssen. Damit erhöht ihr im Handumdrehen euren durchschnittlichen Bestellwert.

Hinweis: Falls ihr den Rechtstexte-Manager von Jimdo nutzt, überprüft bitte, ob alle Informationen zum Thema Versand korrekt sich, bevor ihr eure Produkte kostenlos versendet.

Versandkosten nach Bestellgröße

Nicht für alle Bestellungen ist eine Versandkostenpauschale die richtige Lösung. Manchmal macht es mehr Sinn, verschiedene Versandkosten für verschiedene Bestellmengen zu berechnen. Dabei könnt ihr entweder:

  1. Bei größeren Bestellungen höhere Versandpreise erheben, um eure eigenen Ausgaben zu decken.
  2. Oder eure Versandkosten ab einer bestimmten Bestellgröße senken, um eure Kund*innen zu größeren Einkäufen zu bewegen. Verlangt ihr etwa für gewöhnlich 10 € für den Versand, könntet ihr ab einem Warenwert von 100 € nur noch 5 € berechnen.

Vorteile für euch: mehr Flexibilität. Verkauft ihr hauptsächlich große, sperrige Artikel, können sich Versandkosten schnell summieren. Mit variablen Versandkosten könnt ihr eure Ausgaben besser decken. Oder ihr könnt versuchen, eure Kund*innen zu größeren Bestellungen anzuregen, ohne gleich kostenlosen Versand anzubieten.

Vorteile für eure Kund*innen: Sind eure Versandkosten von der Bestellmenge abhängig, wissen eure Kund*innen immer genau, was sie am Ende bezahlen müssen. Je nachdem, für welches Vorgehen ihr euch entscheidet, entlastet ihr entweder Kund*innen, die nur wenig bestellen, oder ihr belohnt Käufer*innen, die eine größere Bestellung bei euch aufgeben.

Abholung anstatt Versand

Wusstet ihr schon, dass ihr eure Produkte überhaupt nicht verschicken müsst? Befinden sich eure Kund*innen in eurer Nähe, dann könnt ihr eure Waren einfach zur Abholung vor Ort anbieten. So können eure Kund*innen ein Zeitfenster buchen, wann sie ihren Einkauf bei euch abholen. 

Außerdem haben wir noch ein paar Ideen für praktische lokale Versandarten für euch. Fahrradkurier, Selbstzustellung und mehr. Oder vielleicht ist die optimale Versandoption für euch auch etwas komplett anderes? Mit Jimdo könnt ihr beides: lokal versenden oder abholen lassen.

Versandkostenfrei – eine Option?

Kund*innen lieben versandkostenfreie Lieferung, wie Studien immer wieder bestätigen. Das überrascht nicht, schließlich bedeutet eine Gratislieferung gespartes Geld – oder es fühlt sich zumindest so an.

Als Shop-Betreiber*innen bietet es sich an, diese kleine “Verkaufspsychologie” zu berücksichtigen: Durch einen kostenlosen Versand fühlen sich eure Besucher*innen bei euch besonders fair und zuvorkommend behandelt. Nun fragt ihr euch vielleicht: “Kann sich das wirklich lohnen?“

Die eine, richtige Antwort gibt es hierfür nicht. Häufig gilt jedoch, dass Kund*innen den Gratisversand auch bei einem etwas höheren Artikelpreis als besonderen Service empfinden.

Eine versandkostenfreie Lieferung kann sich daher durchaus lohnen: zum Beispiel, wenn ihr den Versand in den Produktpreis einrechnen könnt, bei bestimmten Aktionen oder ab einem bestimmten Warenkorbwert.

Woran seht ihr, dass kostenloser Versand funktioniert?

Zunächst hilft es, wenn ihr einen Vergleichswert habt. Notiert euch, wie viele Bestellungen normalerweise bei euch pro Monat eingehen. Schaltet dann kostenlosen Versand frei und überprüft den Einfluss auf eure Bestellungen.

  • Gehen eure Bestellungen nicht nach oben, dann lohnt sich kostenloser Versand wohl eher nicht für euch.
  • Gibt es aber doch einen Unterschied, dann solltet ihr euch noch eine zusätzliche Frage stellen: wie viele der Kund*innen, die kostenlosen Versand genutzt haben, bestellen wahrscheinlich wieder bei euch?

Noch ein paar Ideen zum Ausprobieren:

  • Experimentiert mit dem Warenwert, mit dem sich Käufer*innen für den kostenlosen Versand qualifizieren. Nehmt einfach den durchschnittlichen Bestellwert eurer Kund*innen und setzt die Schwelle für den kostenfreien Versand ein wenig darüber an.

    Beispiel: Wenn eure Kund*innen meist 20 € für ein T-Shirt in eurem Shop ausgeben, dann versucht es mal mit 30 €. Das ist gleich ein weiteres T-Shirt. Oder eure Kund*innen kaufen noch eine andere Kleinigkeit, um die 10 € zu erreichen.
  • Solltet ihr Bedenken bei der Umstellung eurer Versandrichtlinien haben, dann könnt ihr kostenlosen Versand auch einfach als Test für einen Monat anschalten. Als eine Art “Sonderaktion” für eure Kund*innen. Die Reaktionen werden euch bereits zeigen, in welche Richtung die Aktion geht.

Für eure Kund*innen gehört der Versand ebenso zum Einkaufserlebnis dazu, wie professionelle Produktbilder oder ausführliche Produktbeschreibungen. Daher kann es sich durchaus auszahlen, wenn ihr eure Versandoptionen und -kosten einmal auf die Probe stellt.

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