Social-Media-Manager haben mit einer Menge Vorurteilen zu kämpfen. Die Arbeit stellen sich viele so vor: Ein paar Kommentare bei Facebook hinterlassen, dann und wann mal ein Bild bei Instagram hochladen – und natürlich niedliche Katzenvideos retweeten. Stimmt’s?
In Wahrheit könnte der Alltag nicht gegensätzlicher sein! Denn anders als private Nutzer versuchen Unternehmen, mit Konzept vorzugehen. Regelmäßige Inhalte, das Community Management und der Support – alle Bausteine folgen einer Strategie.
Hört sich nach einem Vollzeitjob an? In großen Unternehmen sicherlich. Doch auch Selbstständige und kleine Firmen machen heute schon vor, wie sich auch mit wenig Zeit und eingeschränktem Aufwand eine Menge erreichen lässt – zum Beispiel mehr Besucher auf der eigenen Website.
Wir zeigen euch, wie ihr in 5 Schritten eure effektive Social-Media-Strategie erstellt!
In diesem Artikel lest ihr:
Schritt 1: Die Zielgruppe definieren – ganz einfach mit einer “Marketing-Persona”
Klingt kompliziert, ist aber ganz unkompliziert: Der Begriff “Marketing-Persona” ist im Prinzip nur die Definition eurer Zielgruppe. Denn genau gesagt ist eine “Persona” einfach ein Modell für euren “typischen Kunden”, mit all seinen Eigenschaften.
Das Modell macht es euch einfacher, eure Werbung und auch Social-Media-Aktivitäten auf eure Zielgruppe auszurichten. Große Firmen wie Supermarkt- oder Restaurantketten nutzen meist ein komplexeres Modell mit mehreren Personas. Für kleinere Unternehmen reicht eine Persona aber oft bereits aus, um die eigene Zielgruppe “greifbar” zu machen.
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Wir erstellt man nun eine solche Persona? Beantwortet dafür einfach folgende Fragen und schreibt die Antworten als Stichpunkte in ein Dokument. Formuliert die Antworten dabei so, als würdet ihr über einen echten Menschen sprechen.
Die Eigenschaften, die ihr nun definiert, können natürlich nicht für alle eure Kunden gelten. Versucht dennoch aus eurer Erfahrung heraus einen imaginären “Standardkunden” zu erschaffen.
1. Wer ist euer typischer Kunde? (soziodemographische Angaben)
- Geschlecht
- Alter
- Wohnort, usw.
2. Welche Interessen und Bedürfnisse hat euer Kunde?
- Familiensituation
- Hobbys
- Freizeitgestaltung
- Interessen
- Lebensstil, usw.
3. Was sind die Erwartungen eures Kunden an euch?
- Welches „Problem“ möchte euer Kunde mit eurer Hilfe lösen?
- Was erhofft sich der Kunde von euch?
- Was sind die bisherigen Erfahrungen mit eurem Produkt bzw. eurer Leistung?
- Wie hat der Kunde euch gefunden?
- Auf welchen Kanälen kommuniziert der Kunde mit euch?
Schritt 2: Die richtigen Social-Media-Kanäle bestimmen
Facebook oder Pinterest, Instagram oder Twitter – welcher Kanal eignet sich nun für euch am besten? Entscheidend ist, welche Zielgruppe (eure Persona!) ihr erreichen möchtet und was das Ziel eurer Aktivitäten sein soll.
Ist euer idealer Kunde z. B. ein Geschäftsmann Ende 50, ist die Wahrscheinlichkeit, ihn auf Snapchat zu finden und mit ihm einen Diskurs über Altersvorsorge zu führen eher gering…
Entscheidet euch daher für ein Hauptnetzwerk, über das ihr eure Persona am wahrscheinlichsten erreicht. Überlegt euch zudem genau, ob ihr die Ressourcen aufbringen könnt, zusätzlich weitere Plattformen zu “bespielen”.
Für welche Ziele eignet sich welches soziale Netzwerk?
Facebook:
- Das größte soziale Netzwerk mit hoher Verbreitungsrate
- Bei der sehr jungen Zielgruppe haben andere Plattformen stärkere Wachstumsraten
- Viel Potenzial auch für wenig Budget durch starke Marketing Tools
- Facebook-Gruppen als sehr guter Treffpunkt für bestimmte Interessengruppen
- Mögliche Ziele: Facebook bietet Zugang zu viele verschiedenen Zielgruppen, hervorragende und einfache Werbe-Tools sowie die Möglichkeit, in Gruppen Personen je nach Interessen oder Hobby anzusprechen.
Instagram:
- Soziales Netzwerk mit Fokus auf Bilder und kurze Videos
- Sehr lebendige und interaktive Community in vielen Bereichen
- Hohe Interaktion und Reichweite durch Hashtags
- Perfekt geeignet für alle Firmen mit direktem Kundenkontakt (B2C), Food- oder Reise-Blogger, DIY usw.
- Mögliche Ziele: Bei Instagram beeindruckt ihr mit Fotos, könnt eine Community aufbauen, ein breites Publikum durch schöne visuelle Inhalte ansprechen sowie auch spielerische und spontane Posts veröffentlichen
Pinterest:
- Plattform für Bilder mit Schwerpunkt auf Kreatives, DIY und Kunst
- Nutzer sammeln auf ihrer Pinnwand Ideen und Produkte, die ihnen gefallen
- Viele Besucher suchen gezielt nach Produkten oder nach Inspiration mit Kaufabsicht
- Nutzer können in Kategorien stöbern
- Mögliche Ziele: Pinterest ist das Netzwerk für Kreative, DIYler, Bastler. Aber auch ideal fürs Stöbern nach Ideen sowie Inspiration zu Kleidung, Lifestyle, Interieur usw.
Twitter:
- Die direkteste und schnellste Plattform: Nach dem Loggen sehen Nutzer einen Stream mit allen (Kurz-)Nachrichten der Accounts an, denen sie folgen
- Das eigene Profil ist weniger wichtig, als zum Beispiel die eigene Seite bei Facebook
- Perfekt für den Austausch über aktuelle Nachrichten und Informationen
- Hervorragend für das persönliche Vernetzen mit Personen aus der Branche
- Mögliche Ziele: Twitter ist das Medium, um Follower mit knackigen, humorvollen, aber auch pointierten bis hin zu politischen Beiträgen zu erreichen!
Ein genereller Tipp: Wie eingangs erwähnt, ist es besser, sich auf ein oder zwei Netzwerke zu konzentrieren – und diese dann regelmäßig mit Inhalten zu füttern. Alte, lange vernachlässigte Konten, könnt ihr lieber mit gutem Gewissen löschen, als weiter vereinsamen zu lassen.
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Schritt 3: Entwickelt Ideen für eure Beiträge
Zwei Schritte habt ihr nun schon erledigt:
- ihr wisst, wen ihr erreichen wollt
- ihr wisst, welches Netzwerk sich für eure Ziele eignet
Nun geht es darum, Ideen für die Inhalte zu entwickeln, die ihr später posten könnt. Dabei sind die beiden vorigen Schritte entscheidend: Denn eure Beiträge sollten sowohl eurer Persona (Zielgruppe), als auch euren Zielen entsprechen.
Ein Beispiel: Lustige Katzenvideos bekommen in der Regel eine Menge Likes. Schön und gut – aber erreicht man damit auch seine Ziele? Eher fraglich.
Ein wenig “Cat Content” ist natürlich nicht verboten. In der Regel empfiehlt es sich jedoch, die eigenen Beiträge etwas bedachter auszuwählen.
Hier sind einige Anregungen und Ideen für eure nächsten Social-Media-Posts:
- Notiert euch alle wichtigen Termine für eure Branche als auch Feiertage oder Anlässe in eurem Kalender. Ein Post am 14. Februar mit einem kleinen Valentins-Gutschein bietet sich zum Beispiel immer an.
- Tragt alle Feiertage ein, an denen ihr nicht erreichbar seid oder euer Geschäft geschlossen ist. So denkt ihr daran, eure Kunden rechtzeitig zu informieren – und ihnen einen schönen Feiertag zu wünschen.
- Die Mischung macht’s: Recherchiert kuriose Feier- oder Aktionstage (schon mal vom Tag der verlorenen Socke gehört?) und verbindet sie mit wichtigen Inhalten.
- Gibt es aktuell ein besonderes Angebot, eine Aktionswoche oder ein Event, das ihr plant? Dann kündigt dies via Social Media an!
- Falls ihr einen Unternehmensblog schreibt, denkt daran, neue Artikel mit euren Followern zu teilen.
- Verwendet angesagte Hashtags, um ein breites Publikum zu erreichen.
- Nutzt genauso wiederkehrende Hashtags – etwas #MondayMotivation sollte schließlich nie fehlen.
- Stellt eure Mitarbeiter vor und erzählt etwas über sie und ihre Rolle im Unternehmen. User lieben persönliche Geschichten!
- Zeigt Fotos aus eurem Arbeitstag und berichtet, was ihr gerade für eure Kunden tut.
Und last but not least: Schaut einmal, was eure Konkurrenz postet. Es hilft immer, sich inspirieren zu lassen und die Ideen anderer für sich selbst weiterzuentwickeln.
Nicht vergessen: die Bilder!
Bilder werten praktisch jeden Social-Media-Post auf. Das kennt ihr bestimmt selber: Wenn man durch seine Timeline scrollt, bleibt der Blick einfach viel wahrscheinlicher an einem Post mit Foto hängen, als an einem reinen Textbeitrag.
Wie bei eurer Website, ist es auch in Bezug auf soziale Netzwerke ratsam, auf Qualität zu achten. Hier haben wir euch eine Liste mit sehr guten Stockfoto-Anbietern zusammengestellt, wo ihr bestimmt fündig werdet.
Falls ihr euch nicht sicher seid, welches Format eure Bilder für die verschiedenen Plattformen benötigen, ist das Tool Stencil (auch kostenlos) super: Zum einen bringt ihr Fotos damit mit einem Klick ins perfekte Format. Zum anderen könnt ihr viele weitere Funktionen nutzen und zum Beispiel Icons hinzufügen.
Schritt 4: Erstellt einen Redaktionsplan
Wer sich einen eigenen Social-Media-Plan erstellt, spart Zeit und erhöht die Qualität seiner Beiträge. Denn nichts ist anstrengender, als sich täglich Inhalte aus den Fingern zu saugen. Und ganz nebenbei ist es unheimlich schwer, dabei dann Zielgruppe und Zielsetzung im Hinterkopf zu behalten.
Daher empfiehlt es sich, jeweils für den kommenden Monat einen Redaktionsplan zu erstellen. Dafür reicht eine einfache Excel-Tabelle bereits aus, in die ihr Texte und Bilder bereits “schlüsselfertig” eintragt oder verlinkt)
Eine Kernfrage lautet dabei häufig, wie viele Posts pro Woche ratsam sind. Eine perfekte Anzahl ist pauschal leider schwer zu bestimmen. Mit ungefähr drei Posts pro Woche seid ihr aber auf jeden Fall auf dem richtigen Weg – und könnt ausprobieren, ob mehr Veröffentlichungen auch mehr Reaktionen bringen!
Schritt 5: Die besten Tools für Social Media
Mit modernen Programmen lässt sich das Unternehmersein heute zum Glück gut organisieren, sodass man eine Menge Zeit sparen kann. Mit einem guten (kostenlosen) Tool für eure Social-Media-Kanäle müsst ihr euch beispielsweise nicht auf allen Plattformen einzeln einloggen, sondern steuert eure Beiträge zentral.
Auch bei der eigenen Website kann euch moderne Technologie viel Arbeit abnehmen: Mit Jimdo Dolphin erstellt ihr ganz ohne Vorkenntnisse in wenigen Minuten eine Web-Präsenz!
Unsere Tipps:
- Buffer: Bei Buffer steht euch eine kostenlose Free-Version zur Verfügung, mit der ihr bereits bis zu drei verschiedene Netzwerke steuern könnt. Auch eine App ist inklusive.
- Falcon: Ein starkes Tool mit verschiedenen Pakete (auch als Testversionen), die für kleine Unternehmen bis zu großen Konzernen zugeschnitten sind. Dabei ist die Funktionsweise besonders intuitiv und ihr könnt – bei wachsenden Bedürfnissen – auch nach und nach upgraden.
- Hootsuite: Ein ebenfalls weit verbreitetes Tool ist Hootsuite. Ihr könnt die Basis-Pakete entspannt 30 Tage testen – so geht ihr kein Risiko ein.
Auch mit einer kostenlosen Variante könnt ihr eure Social-Media-Posts bereits zentral mit einem Tool für verschiedene Plattformen wir Twitter und Facebook im Voraus planen.
Mit einem Premium-Paket kommen wiederum Statistiken sowie Analyse-Tools hinzu, mit denen ihr euren Erfolg prüfen und anhand dessen ausbauen könnt. Aus eigener Erfahrung kann es sich wirklich lohnen, einfach einmal ein “größeres” Paket zu testen – und sich dann zu entscheiden, ob es sich lohnt.
Extra Tipp: Content-Recycling
Es muss nicht immer etwas Neues sein! Während manche Posts zu aktuellen Nachrichten wirklich nur heute Sinn ergeben, gibt es sehr viele Inhalte, die nach einiger Zeit immer noch relevant sind.
Ein interessanter Blogartikel oder der Hinweis auf euren wöchentlich stattfindenden Aktionstag könnt ihr durchaus immer mal wieder posten – sogenannter “Evergreen Content”, der Interesse weckt, und euch Zeit spart!
Eine Idee: Bestimmt habt ihr noch Fotos von euren Anfängen, eurem ersten Laden – oder vielleicht auch der allerersten Version eurer Website! Solche Einblicke lieben die User da draußen. Vor allem, wenn sie dabei euch noch die “Menschen hinter dem Produkt” kennenlernen. Bei Instagram zum Beispiel ist der Hashtag #throwbackthursday bzw. #tbt längst ein Klassiker.
…wir hätten da auch ein Beispiel:
Wir hoffen, unsere Tipps haben euch auf gute Ideen gebracht. Vielleicht habt ihr schon eine im Hinterkopf? Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen! Hier erfahrt ihr, wie ihr eine kostenlose Seite erstellt!
Danke und viele Grüße,
Markus